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Birk Angermann

Interview Shopify sieht Connect-to-Consumer als nächste Entwicklungsstufe im D2C-Geschäft

Direkter Kundenkontakt, der jederzeit und über alle Kanäle stattfinden soll: Das neue Zauberwort heißt Connect-to-Consumer. Wie das den Online-Handel jetzt verändern wird, hat Birk Angermann, Head of Global Solution Engineering bei Shopify, im Interview verraten.

Entwicklungen wie Social Advertising, Influencer Marketing und vor allem Connect-to-Consumer (C2C, nicht zu verwechseln mit Consumer-to-Consumer) laufen im E-Commerce traditionellen Kanälen langsam aber sicher den Rang ab - auch Shopify reagiert auf diesen Wandel und verkündete im Sommer, eine neue Ära des E-Commerce einläuten zu wollen. Im Zuge der dmexco 2022 haben wir mit Birk Angermann, Head of Global Solution Engineering bei Shopify, über die neuen Gamechanger im E-Commerce gesprochen.

Wie wird sich der Online-Handel jetzt und in den kommenden Jahren verändern?

Birk Angermann: Auf der einen Seite gibt es natürlich eine Veränderung im Kaufverhalten der Konsumenten. Generell ist es einfach nicht mehr so stark vorhersehbar wie früher. Dazu kommt auch, dass die Social- Plattformen größer werden und sich die Datenschutz-Themen ändern. Es wird deswegen immer schwieriger für Marken, eine Beziehung zu den Kunden aufzubauen. Da sind Dinge wie Community-Aufbau, Live Shopping oder Instagram-Integration aktuell auch für uns wichtige Themen.

Ist Connect-to-Consumer (C2C) die Zukunft?

Angermann: Viele Unternehmen sind in letzter Zeit auf D2C gegangen und waren damit sehr erfolgreich. Aber was wir auch sehen ist, dass diese D2C-Strategie alleine nicht alles ist. Der Schritt, der danach kommt, ist Connect-to-Consumer. Die Beziehung zum Kunden muss nachhaltig aufgebaut werden. Dieser soll schließlich wieder kaufen und im besten Fall sogar ein Brand Ambassador werden. Das heißt, der Fokus muss komplett auf den Konsumenten gelegt werden. Man muss sich als fragen: Wie kann man diesem die bestmögliche Experience bieten? Und wie kann man Händler dazu befähigen, besser Daten zu sammeln und diese zu nutzen? Und wie kann man die sozialen Kanäle nutzen, um die Brand aufzubauen? In der Vergangenheit haben wir uns zu sehr mit Technologie und dem Vertriebskanal beschäftigt. Aber am Ende des Tages muss aber der Konsument im Mittelpunkt stehen.

Stichwort Experience - was ist denn der aktuelle Stand bei Shopify PoS?

Angermann: Wir sind im August 2021 in Deutschland damit gestartet und launchen aktuell in immer mehr Märkten: Frankreich, Spanien, zuletzt Italien. Unser Ziel ist es, die Expansion voranzutreiben, denn wir haben viele Händler, die auch international agieren. Omnichannel wird immer wichtiger und muss einfach gegeben sein. Mit Shopify PoS können Händler online und offline verbinden, was den Kunden viel mehr Möglichkeiten bietet, die Produkte zu erleben. Auch das schließt wieder den Kreis zu C2C.

Welche Rolle spielen weiterhin Influencer und soziale Medien?

Angermann: Die Nutzung von Daten wird immer schwieriger, was auch die Neukundenakquise erschwert. Meiner Meinung nach wird das deswegen ein riesiges Thema bleiben und sogar noch größer werden. Vor allem, wenn man neue Audiences erschließen möchte. Da werden in der Hinsicht in Zukunft die primären Kanäle dafür sein. Das Spannende dabei ist auch, dass Influencer im Prinzip selber ihre Marken aufbauen können. Zudem wird es ihnen mit beispielsweise durch YouTube Shopping noch viel einfacher gemacht, ihre Community zu monetarisieren.

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