Im Jahr 2023 liegt der unternehmerische Fokus bei vielen Unternehmen – wenig überraschend - auf Profitabilität. Unternehmen müssen auf ihre Marge achten und sollten dazu ihren Markt und ihre Entwicklung genau überwachen, um datengetrieben die richtigen Entscheidungen zu treffen. Die Amazon-Analytics-Experten von emax digital haben einen Überblick über die wichtigsten Maßnahmen zusammengestellt, die Marken in 2023 auf Amazon „starten“, „stoppen“ und „fortführen“ (continue) sollten.
1. WERBUNG
Start: Advertising ausbauen mit "New to brand"
Um im Haifischbecken Amazon unter allen Konkurrenten als Sieger hervorzugehen, spielt das Thema Werbung eine große Rolle. Zielgruppe der Kampagnen sollten unbedingt "New-to-Brand-Kunden" sein. Wenn nötig, sollten Marken ihre Advertising-Strategien entsprechend anpassen. Sehr wertvoll ist hier auch der Blick auf den Markt: Welche Strategien verfolgt die Konkurrenz? Wichtig ist auch, neue Wettbewerber auf dem Schirm zu haben, denn der Markt wächst stetig.
Start: Videos für mehr Aufmerksamkeit
Wer in Sachen Werbung noch kein Video nutzt, sollte spätestens 2023 damit beginnen, beispielsweise, indem Unternehmen damit in ihren Sponsored Brand Ads experimentieren. Darüber lassen sich gut neue Kunden für die eigenen Marken und Produkte begeistern.
Stop: Zu lange Laufzeiten für ineffiziente Kampagnen
Advertising sollte auf Effizienz ausgerichtet sein. Doch manchmal ist es schwer, sich von alten Strategien und Ideen zu lösen. Wichtig ist es, anhand von Daten herauszufinden, was funktioniert und was nicht. Der Fokus muss richtig gelegt werden, zum Beispiel auf einen Mindest-ROAS von fünf bei spätestens 800 Euro Ausgaben. Unternehmen sollten rechtzeitig nicht performende Ads abschalten oder das Set-up verändern.
Das Gleiche gilt für die Entscheidung, ein Produkt generell nicht mehr zu bewerben. Dazu sollte man immer den Überblick über sein vollständiges Produkt-Portfolio haben. Hilfreich kann eine Matrix sein, in der alle Produkte nach ihrer Conversion Rate und ihrem Traffic eingeordnet werden. So können Unternehmen besser entscheiden, welche Produkte mehr gepusht und welche vernachlässigt werden können. Unterstützung durch Tools kann dabei Zeit und Geld sparen.
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Stop: Jeden erreichen wollen
Ein weiterer wichtiger Punkt im Advertising ist das Targeting. Wer Neukunden gewinnen will, muss dies auch im Targeting widerspiegeln. Ein wichtiges, aber oft unterschätztes Tool zur Optimierung der eigenen Werbezielgruppe ist das sogenannte „Negative Targeting“. Mit der Funktion kann man Zielgruppen bewusst aus Werbekampagnen ausschließen. Das spart nicht nur Geld, sondern sorgt für eine effizientere Budgetplanung. Es ist eines der wichtigsten Features, um überhaupt mit Amazon-Targeting-Daten zu arbeiten.
Start: Die Cloud – jetzt aber wirklich!
Sobald Werbung sowohl in der Suche (Sponsored Ads) als auch über die Amazon DSP (Display, Video, Twitch, etc.) geschaltet wird, sollten Unternehmen die Amazon Marketing Cloud (AMC) nutzen, um die verschiedenen Werbemaßnahmen kategorieübergreifend auswerten zu können. Die AMC ist ein Data Clean Room von Amazon, mit dem das werbegestützte Kundenverhalten entlang der verschiedenen Phasen des Marketing Funnels ausgewertet werden kann, zum Beispiel um die Anzahl der tatsächlichen Neukunden (New-to-brand) über die verschiedenen Werbeformate hinweg zu tracken. So werden die eigenen Werbestrategien immer effizienter und besser!
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2. CONTENT
Start: Brand Store auf Amazon weiter ausbauen
Brand Story ist neu und kostenlos – hier können Unternehmen ihre Markengeschichte erzählen und so auch das Vertrauen der Kunden gewinnen. Dabei sollten Entscheider auch beim Content an mehr Video-Inhalte denken.
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Stop: Cross-Selling Tabellen vernachlässigen.
Dass Cross-Selling Tabellen ein mächtiges Tool im Baukasten von A+-Content auf Amazon-Detailseiten sind, hat sich mittlerweile herumgesprochen – zumindest bei den meisten. Falls Unternehmen noch nicht damit arbeiten, sollten sie dies schleunigst ändern. Am Besten probieren sie hier sinnvolle Kombinationen in den Tabellen aus – welche Produkte verkaufen sich gemeinsam besser? Ein absolutes Muss im Jahr 2023.
Continue: Content optimieren.
Content auf Amazon ist das Aushängeschild von Marken und Produkten und trägt neben Werbung dazu bei, dass potenzielle Kunden diese überhaupt erst finden. Unternehmen sollten ihren Fokus auf Titel, Bulletpoints, Bilder und A+ Content legen. Keywords sollten gründlich recherchiert werden, SEO-optimiert und passend für die Zielgruppe sein. Zudem sollten mögliche Trends beachtet und für den Content genutzt werden. Vor allem bei saisonalen Produkten lohnt es sich, die Keywords für kommende Anlässe anzupassen. Das Search Term Frequency Reporting hilft dabei, herauszufinden, wie relevant Keywords wirklich sind.
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3. GENERELLE TRENDS
Start: Hybride Modelle auf Amazon
Immer mehr Vendoren denken über das Thema "hybrid" auf Amazon nach. Das bedeutet, auf der Plattform sowohl als Vendor als auch als Seller vertreten zu sein. Das Problem vieler Vendoren: Sie haben zu wenig Einfluss auf das Amazon-Geschäft. Das Vendor-Modell bringt allerdings auch Vorteile mit sich. Man gibt die Aufgabe von Verkauf, Versand, Kundensupport und Retouren an Amazon ab. Gleichzeitig gibt es ein höheres Absatzpotential, denn Kunden kennen und vertrauen "Verkauft durch Amazon".
Trotzdem geben Hersteller die Kontrolle über den Preis, oder darüber was verkauft wird, an Amazon ab. Dies kann mit dem Hybrid-Modell umgangen werden. Hier können Marken ihr Portfolio beispielsweise aufteilen und nach Marge bestimmen, was in welchem Modell verkauft wird. Auch Price Dumping durch weitere Seller kann durch die Preishoheit im Seller-Modell besser reguliert werden. Out-of-Stock-Situationen können so ebenfalls leichter umgangen werden. Natürlich ist diese Option nicht für alle Vendoren geeignet, denn Hybrid bedeutet auch mehr Arbeitsaufwand. Jedoch kann es für manche eine gute Chance sein und die Kontrolle im Amazon Geschäft zurückbringen.
Start: Internationalisierung
Einen weiteren Trend sehen die Amazon-Experten von emax digital in der Internationalisierung. Auch dieses Unterfangen muss gut durchdacht sein. Allerdings bieten neue Marktplätze auch immer eine Chance auf Neukunden. Als ersten Schritt kann es sinnvoll sein, das Risiko mit den besten Produkten in bestehenden Kanälen - also mit dem, was schon gut läuft - zu starten. Mit Pan-EU von Amazon ist dies innerhalb von Europa sogar mit wenig Aufwand möglich. Pan-EU bedeutet Verkauf, Versand, Verteilung und Lagerung in den Amazon-Logistikzentren in ganz Europa über nationale Grenzen hinweg.
4. WATCH-OUT 2023
Eine spannende Änderung dieses Jahr wird die zweite Buy Box auf Amazon sein, die von Amazon bereits getestet wurde und dieses Jahr ausgerollt werden soll. Die Möglichkeit, dass zwei Händler gleichberechtigt ein Produkt auf der Detailseite anbieten, wird auch im Advertising für Veränderungen sorgen. Die genauen Auswirkungen sind noch schwer abzuschätzen, aber es schadet nicht, die Augen diesbezüglich offen zu halten.